Jesus Christus verzichtbar?

 Von vielen, erschreckenderweise auch vielen Theologen, wird heute so getan, als ob nicht nötig oder gar nicht wünschenswert sei, dass alle Menschen Jesus Christus im Glauben annehmen. Damit aber geben sie mehr oder weniger deutlich zu erkennen, dass sie Jesus gar nicht mehr als wahren und einzigen Sohn Gottes anerkennen.
So antwortete in einem Interview im Westschweizer Fernsehen der Bischof von Fribourg (Schweiz), Msgr. Genoud, auf die Frage nach dem Wunsch von Gläubigen, die ganze Welt möge katholisch werden, folgendermaßen:
“... das ist sektiererisch, ein sektenhaftes Gedankengut. Gott ist überall, er kann unter verschiedenen Namen angerufen werden ... Ich hätte ihnen gesagt, passen Sie auf, denn Sie sind nicht mehr katholisch, wenn Sie so reden. Denn das Konzil sagt und verlangt, dass man die anderen respektiert und keineswegs fordert, dass die ganze Welt katholisch sei. Das Konzil verlangt, dass die Welt liebevoll sei, und da gibt es nur eine Liebe und die wird groß geschrieben” (zitiert nach: Rundbrief an die Gläubigen in der Schweiz, Rickenbach 10. März 2010).
Ähnliche Worte hört man heute von vielen Seiten, auch von vielen “Missionaren” in fernen Ländern, die ihre “Berufung” nur noch in der Förderung eines besseren diesseitigen Zusammenlebens sehen, die Sendung des Rufes zur Umkehr und zur Nachfolge Christi, wie sie uns von unserem Herrn und Erlöser aufgegeben wurde, aber ablehnen.
Über ablehnende Stellungnahmen hoher “Kirchenvertreter” zur Mission unter den Angehörigen anderer christlichen Gemeinschaften, unter Heiden oder unter Angehörigen des Volkes Israel haben wir schon früher berichtet (vgl. “Kasper: ‘Übertritt in die katholische Kirche abgelehnt’”, Beiträge 58, “Keine Umkehr und keine Taufe mehr notwendig?”, Beiträge 65 und 67 und “Grenze der Mission”, Beiträge 68, zu Aussagen des damaligen “Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz” Karl Lehmann zum 40. Jahrestag der Konzilserklärung “Nostra Aetate” zum Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, wo dieser erklärt, die Kirche habe „über ihre lange vertretene Überzeugung selbstkritisch nachgedacht, Juden müssten, um das Heil erlangen zu können, getauft werden. Es wurde zunehmend bewusst, dass Mission als Ruf zur Umkehr vom Götzendienst zum lebendigen und wahren Gott (1 Thess 1,9) nicht auf Juden angewandt werden kann. Hierin gründet das Faktum, dass es heute keine ‘judenmissionarischen’ Aktivitäten der katholischen Kirche mehr gibt. Zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk geht es um die Begegnung ‘auf der Ebene ihrer je eigenen religiösen Identität’ (Papst Johannes Paul II., 12. März 1979). Einzelne Konversionen, die auf Grund einer sehr persönlichen Entscheidung erfolgen, sind darum nicht ausgeschlossen.")
Solche Aussagen widersprechen dem Auftrag Jesu und der Praxis der katholischen Kirche seit den Tagen der Apostel! Der heilige Petrus sagt vor den versammelten Juden am Pfingstfest klar:
„‚So erkenne denn das ganze Haus Israel mit Sicherheit: Eben den Jesus, den ihr gekreuzigt habt, hat Gott zum Herrn und Messias gemacht! ... Bekehrt euch, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr den Heiligen Geist als Gabe empfangen. ... Noch mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: ‚Rettet euch aus diesem verderbten Geschlecht!‘" (Apg.2,36ff.).
Der Ruf zur Umkehr und zum Glauben an Jesus Christus ergeht an alle!

Thomas Ehrenberger

 

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